Der Blutegel (Hirudo medicinalis-Hirudo offizinalis), ein schwarz-bräunliches, wurmartiges, ca. 3-5 cm langes Tier, sondert beim Biss ein Sekret, das Hirudin ab. Die Wirkung des Hirudins nach dem Biss ist vielfältig:
- Gerinnungshemmend, durch das Hirudin, wodurch über mehrere Stunden ein Nachbluten der kleinen Wunde erfolgt
- Lymphstrombeschleunigend, aus Blut und Geweben strömt vermehrt Blut und kommt über den Blutabfluss zur Ausscheidung
- Antithrombotisch, weil die Thrombenbildung deutlich herabgesetzt wird
- Immunstimulierend, über eine Anregung der Leukozytenbildung, die durch den Blutentzug erfolgt
- Gefäßkrampflösend, wodurch Schmerzen und Stauungsgefühle im lokalen Umfeld durch Umstimmung der örtlichen Gefäßfunktion nachlassen
Das Anlegen der Blutegel muss in vorsichtiger Weise vorbereitet werden.
Einmal angebissen beträgt die Saugzeigt zwischen 15 min. und einer Stunde.
Der bekannteste Anwendungsbereich der Blutegeltherapie liegt bei der akuten oder chronischen Thrombophlebitis (Venenentzündung). Auch Spannungsgefühl, Stauerscheinungen und Druckschmerzhaftigkeit
können behoben werden. Die Blutegelbehandlung bewirkt eine Verdünnung des Blutes und verbessert damit die Durchblutung und wirkt entzündungshemmend.